Das TuwaYaki-Käseprojekt

Tuwa-Yaki_3

Tuwinischer Yak-Käse „Tuwa Yaki“

Die Tuwa halten sich als Volk für direkte Nachkommen der Toba, nach welchen vor anderthalb Jahrtausenden in Zentralasien ein damals bedeutender Staat genannt wurde. Und als solche haben sie nicht nur die Sprache und die Lebenskultur, sondern auch das Schamanentum, den Glauben ihrer Vorfahren, in einer bewundernswürdigen Weise bis auf den heutigen Tag hin beibehalten.

Die Tuwa-Nomaden in der Westmongolei leben heute noch wie vor Hunderten von Jahren in den windgedämpften Falten der großen Bergkette vom Altai. Von dem 4000-köpfigen Volksstamm aus 9 Großsippen lebt etwa die Hälfte wieder geschlossen in der eigenen Ecke.

Genau hier, inmitten der immer noch so gut wie noch unberührt erhaltenen Natur, haben wir beschlossen, Käse aus Yakmilch herzustellen. Die Tiere ernähren sich tagtäglich von reichhaltigen Wildkräutern nahe der Pflanzengrenze. Ein Sommerlager der Tuwa mit schneebedeckten Gipfelaussichten, wo keine Elektrizität vorhanden ist, keine Handys funktionieren und kein Flugzeug den Himmel zerkratzt. Jede der Yakkühe in dieser Lage  gibt  nur ca. 1 Liter Milch am Tag her.

Mit der Unterstützung der Deutschen Botschaft in Ulan Bator konnten wir unsere Vision realisieren und mit dem deutschen Käsemeister Markus Hascher als SES-Expert das Projekt im Sommer 2016 beginnen.

Das meiste Zubehör der Käserei wurden aus Deutschland bezogen und nur den Kupferkessel konnten wir in der Mongolei selbst anfertigen lassen. Anfangs war es für die Nomaden unvorstellbar, dass aus Yakmilch ein europäischer Käse, der bis zu einem Jahr im Lager reifen muss, entsteht und später nicht steinhart wird und noch dazu so würzig schmeckt. Es war rührend zu sehen, wie Kinder und Frauen jeden Tag von bis zu 2 km Entfernung über Wasser und Hügel uns Milch ihrer Kühe gebracht haben.

Insgesamt 10 Familien haben uns täglich Milch geliefert und in einer Extra-Jurte hat Markus mit zwei Tuwa-Frauen jeden Tag gekäst. So sind innerhalb des Sommers Dutzende von Schnitt- und Bergkäselaiben entstanden. Der Schnittkäse hat nach fünf Monaten Reifezeit und Pflege im Hohen Altai von ausländischen Käse-Experten in der Mongolei viel Lob geerntet. Ab Januar 2017 wird dann der erste Bergkäse verkostet und begutachtet werden.

Nach dem Gelingen des Projekts konnten wir durch unseren Freund Christoph Berger mit der Firma „J. Oed“ GmbH aus Nürnberg Kontakt aufnehmen und sie hat für das neue Produkt ein tolles Logo entworfen und die Aufnahmen in verschiedenen Zeitphasen von der Entstehung der ersten Jurtenkäserei der Welt zu einem Videofilmchen geschnitten. Demnächst wird es auch die Vertonung des Filmes erfolgen.

Bei dieser Gelegenheit möchten wir uns bei allen lieben Menschen, die uns bei dem Projekt unterstützt haben, aus tiefem Herzen bedanken.

Durch das Projekt konnten wir eine Nomadensippe aus einem Dutzend  Familien durch den Ankauf der Rohmilch ihrer Yakkühe finanziell unterstützen, zwei Arbeitsplätze an Ort und Stelle neu schaffen und es zu einem neuartigen Bio-Produkt unter dem Namen des Tuwa-Volkes bringen. Außerdem versuchen wir mit der Förderung der Yakmilch dagegen angehen, dass die Zucht von längst sehr umstrittenen Kaschmierziegen überhandnimmt, und somit wollen wir zu einer vernünftigen Bewirtschaftung der Weideflächen beitragen. Im Weiteren planen wir, mit dem Gewinn des Projekts die Ausbildung der Jugend aus jener Sippe fördern.

Wir sind nun erst recht bestrebt, unserem Ideen- und Tatenkind weiteren Schliff zu geben und den Tuwa Yaki Käse aus dem mongolischen Altai nach Europa und in anderen Teile der Welt zu vermarkten.

Dafür brauchen wir Euren Rat und Eure Unterstützung weiterhin, liebe Freunde!

Laut Analysen kanadischer Forscher soll der Käse aus der Milch der Hochlandrinder reich an konjugierter Linolsäure sei und darum wirke der Käse heilend bei vielen Krankheiten und sogar krebshemmend. /“Journal of Agricultural and Food Chemistry“ (Bd. 56, S. 1 654.)/ Wer weiß, vielleicht enthält auch unser Käse auch gewisse Heilungskräfte und gute Energien? Dies lassen wir aber vorerst offen, solange diesbezügliche Laboruntersuchungen noch nicht gemacht sind. Bezweckt ist solches jedoch. 

 

Tuva Yaki Dezember 2016_1
Nach oben scrollen